Was passierte am 1. März
1969 in Miami, Florida?
Für die Doors war
am 1. März 1969 ein Konzert im Dinner Key Auditorium geplant.
Der Doors-Manager Bill Siddons hatte mit dem Veranstalter in
Miami, Ken Collier,
ausgemacht, dass sie nur 250.000 Dollar
Honorar anstelle eines sechzig-Prozent-Brutto-Empfangscheines
nehmen würden. Daraufhin verkaufte Collier zwischen acht und
neun tausend Tickets mehr als zu dem vereinbarten Preis. Collier
entfernte auch Sitzplätze aus dem Auditorium um mehr Leute
hineinzulassen. Ein Auditorium, dass gebaut war um siebentausend
Leute zu fassen, war nun vollgestopft mit etwa dreizehntausend
Menschen.
Jim Morrison verpasste seinen gebuchten Flug nach
Miami und verbrachte die Zeit, in der er auf den nächsten Flug
wartete, im Gesellschaftsraum des Flughafens, wo er trank. Im
Flugzeug fuhr er fort zu trinken. Während des Umsteigens in New
Orleans verpasste er einen weiteren Flug und konsumierte noch
mehr Drinks als er wieder wartete.
In Miami
angekommen, war er extrem betrunken. Als er auf die Bühne ging, fiel er schon fast
um. Er war ausfällig gegenüber dem Publikum, er begann
einen Song, stoppte dann nach ein paar Zeilen und trank weiter.
An einer Stelle im Konzert fragte er dann das Publikum "Wollt
ihr meinen Schwanz sehen?" Angeblich entblößte er sich dann für
einen kurzen Augenblick und fuhr fort mit der Show.
WAS DANACH GESCHAH:
Am nächsten Tag
begannen die Doors ihren geplanten Urlaub. Während sie außerhalb
des Landes waren, startete die Presse einen Feldzug wegen des
vermeintlichen Entblößungsfalles. Die örtlichen
Gesetzeshüter wurden unter Druck gesetzt, etwas dagegen zu
unternehmen. Am 5. März 1969 spielte Bob Jennings von der
Staatsanwaltschaft den Kläger. Ein Haftbefehl für Jim Morrisons
Festnahme wurde wegen der Anklagepunkte lüsternen und lasziven
Verhaltens und drei Vergehen der unanständigen Entblößung,
öffentlicher Gotteslästerung und Trunkenheit ausgestellt. Jim
wand sich selbst an das FBI in Los Angeles am 4. April 1969. Am
9. November hielt er ein "Nicht Schuldig" Plädoyer in Miami.
Das
Gerichtsverfahren begann erst am 12. August 1970. Max Fink war
Jims Verteidiger, der strafrechtliche Verfolger war Terrence
McWilliams und der Richter Murray Goodman präsidierte über den
Fall. Auf beiden Seiten wurden viele Zeugen vernommen. Das
Meiste widersprach sich. Am 20. September 1970 befand die Jury
Jim Morrison der Anklagepunkte der unanständigen Entblößung und
Gotteslästerung als schuldig. Die übrigen Anklagepunkte wurden
fallengelassen. Er wurde für 50.000 Dollar auf freien Fuß
gesetzt und kehrte am 30 Oktober 1970 nach Miami zurück um sein
Urteil zu empfangen.
Richter Goodman verurteilte Jim zu sechs
Monaten Schwerstarbeit und einer Geldstrafe von 500 Dollar für
öffentliche Entblößung und zu sechs Tagen Schwerstarbeit für
Gotteslästerung. Die Urteile wurden zusammengelegt. Es war ihm
möglich nach zwei Monaten entlassen zu werden und zwei Jahre und
vier Monate auf Bewährung zu sein. Sein Anwalt kündigte sofort
Berufung an. Bis die Berufung angehört werden konnte wurde Jim
Morrison für 50.000 Dollar Kaution auf freien Fuß gesetzt. Jim
Morrison starb in Paris, Frankreich, am 3. Juli 1971 bevor seine
gesetzlichen Probleme gelöst werden konnten.