Die Doors Experience rockten zum zweiten Mal den Schwimmbad-Musik-Club in Heidelberg
Am Samstag den 22. Mai war es wieder soweit. Die Doors Experience rockten zum zweiten Mal den Schwimmbad-Musik-Club in Heidelberg.
Eine breitgefächerte Fan-Gemeinde unterschiedlichster Altersklassen, hatte sich dort aufs Neue zusammengefunden, um an diesem Abend die Musik der Doors zu zelebrieren.
Mittlerweile hat sich die qualitative Hochwertigkeit dieser Tribute-Band aus Österreich, durchaus in Deutschland herumgesprochen und etliche Doors-Anhänger waren gekommen - und teils von sehr weit angereist - um explizit diesen fünf Musikern auf der Bühne ihren ganz persönlichen Tribut zu erweisen.
Kaum waren die ersten Songs erklungen, begann die Stimmung vor der Bühne langsam hochzukochen und alsbald schwangen die ersten mutigen Doors-Anhänger auf dem kleinen Freiraum vor der Bühne, mitgerissen von der kraftvollen Musik, das Tanzbein.
Ein eindeutiger Unterschied zum vergangenen Experience-Auftritt im Schwimmbad-Musik-Club war hier zu erkennen, bei dem die Zuhörerschaft langsam und zum Ende des ersten Sets auftauten.
Die Doors Experience boten dieses Mal in ihrem Repertoire einen Querschnitt, ein Potpourri par excellence, das uns jenen mystischen, eigenwilligen und zeitlosen Sound der Doors, gekoppelt mit Fragmenten von Jim Morrisons Lyrik, äußerst professionell und im Detail sehr ausgereift, phantastisch nahe brachte. Sie waren ein Katalysator für unsere Phantasie und ließen uns abtauchen in die Vergangenheit, in das rebellische Universum der Doors. „Wenn man die Augen schloss….“, gestand mir ein großer Doors-Fan nach dem Konzert, der von weither angereist war, extra um die Doors Experience endlich einmal live zu erleben, „...konnte man den Eindruck gewinnen, das Original - die Doors - vor sich zu haben.“ Und es gab wahrlich jede Menge transzendierende Augenblicke, auch für mich, in denen wir uns auf einer vollkommen anderen Ebene befanden, auf dieser brennenden Plattform und nicht mehr wussten, wie wir da jemals wieder wegkommen sollten. Wir bewegten uns inmitten der Flamme von „Light my Fire“ und verstanden unvermittelt die musikalische Genialität der Doors und gleichzeitig begriffen wir auch diese Andersartigkeit der Doors Experience, die sich von ihrem Niveau anderen Doors-Tribute-Bands gegenüber, deutlich und positiv abheben. Sie liegen mit ihrer Doors-Darbietung ganz oben auf dem großen Stapel aller Doors-Tribute-Bands.
Die Vibes der Band, dieser Doors-Spirit, legte sich auf wundersame Art und Weise wie aufspritzende Gischt auf uns. Und dann kam sie, diese große Doors-Welle, die uns mit sich fort riss. Wir wollten ihn wahrnehmen, den Schrei des Schmetterlings. Die Körpersprache der fünf Akteure auf der Bühne vermittelte in so manchem Moment, wie sehr sich die Doors Experience selbst auf der Bühne genossen, ohne hierbei jedoch blasiert zu wirken.
Jason Boiler zeigte als Königspython unter den Morrison-Performern, nahezu alle Facetten dieses sensiblen Künstlers. Er war der geheimnisvolle Lizard King in schwarzem Leder, der gefährliche Killer und der sensible Poet. Jim Morrison passte nicht in nur eine Schublade, er war in vielen zu Hause.
Danke den Doors Experience für diesen wundervollen und sehr intensiven Doors-Abend, den ihr uns geschenkt habt und das direkt nach einem 700 km Anfahrtsweg von Österreich hierher nach Deutschland. Unter diesem Aspekt ist das, was ihr uns gestern Abend geboten habt, doppelt und dreifach zu honorieren. Deutschland hofft, euch bald wieder live erleben zu dürfen. Noch längst nicht ist es an der Zeit, die Flamme von „Light my Fire“ endgültig auszupusten.
|
||
(Ó Anne-Marie Ruf, Mai 2004) |
||
(Fotos Ó by Hans Böhm 2004) |