Bericht vom ersten deutschen DOORS-Festival

 

   29. Juli 2005: Meine Freundin Nina und ich hatten unsere Abreise Richtung Heyrothsberge gegen 19 Uhr eingeplant. Aber wie eigentlich so oft im wirklichen Leben klappte das natürlich nicht und die Abfahrt verzögerte sich um über eine Stunde.

   Unsere Freundin Iris ( www.flugschatten.de ), die sich wie wir schon seit Monaten auf dieses Festival gefreut hatte,
erwartete uns schon ungeduldig. Endlich, kurz nach 21:30 Uhr, verließen wir Hamburg.

   Die Fahrt verlief ruhig und relaxed und wir dudelten während der ganzen Fahrt einige Doors-Kassetten. 
Bis Magdeburg ging auch alles glatt, schließlich hatte man ja ein zuverlässiges GPS im Auto. Als wir dann aber wegen einer Baustelle sechs bis acht mal den gleichen Kreisel durchfuhren, wurden wir doch leicht nervös...

   Ich musste zum zweiten Mal unseren Vermieter anrufen, dass sich unsere Ankunft noch weiter verzögern wird. Aber er war ja ein geduldiger Mensch und verkürzte sich die Wartezeit bis 1:30 Uhr mit einigen Bieren.

   Gegen 2:00 Uhr nachts fielen wir alle todmüde ins Bett.

   Den nächsten großen Schrecken gab es gleich nach dem Aufstehen: meine Geldbörse mit allen Papieren und Karten war weg... Da nützte auch kein Suchen im Auto und im Zimmer... Natürlich trübte das die Vorfreude auf das Fest um einiges.

   Aber schon im Frühstücksraum hellte sich mein Gesicht wieder auf, als ich meinen Freund Jan-Erik Hubele und Matthias erkannte. Wir begrüßten uns herzlich und trafen uns nach dem Kaffee (Der Appetit war mir wegen der fehlenden Geldbörse vergangen!) draußen. 

   Noch im Laufe des Vormittags stießen auch mein Freund Gernot (Happy Mountain) und Annett zu uns. Da wir uns alle sehr lange nicht gesehen hatten, gab es natürlich viel zu erzählen. Natürlich waren THE DOORS das Gesprächsthema No. 1... Aber Gernot erzählte auch eine Geschichte über einen Kreisel in Magdeburg, den er mehrmals durchfahren hat. Ich musste herzhaft lachen, weil ich das eigentlich gar nicht verstehen konnte...

   Weil uns allen der Magen knurrte, brachen wir gegen 13 Uhr auf, um vielleicht einen Imbiss oder eine Gaststätte zu finden. Leider stellten wir fest, dass in der wohl einzigen Gaststätte des Ortes eine Privatfeier stattfand.
Deswegen trafen wir viel zu früh am verschlossenen Gelände ein und erst durch die Fürsprache von Benny, dem Sänger der Lizard Kings, wurden wir aufs Gelände gelassen.

   Obwohl es noch sehr hektisch mit den Vorbereitungen zuging, konnten wir unseren Freund Uwe Huhn mit seiner Angelika begrüßen und einige Worte miteinander wechseln. Die Freude war riesig, die Zwei nach fast einem Jahr endlich wiederzusehen.

   Zusammen mit Gernot und Kai Wittkowski, der inzwischen zu uns gestoßen war, machten wir uns dann auf, für unsere doch schon größere Gruppe einen geeigneten Tisch zu finden. Wir fanden einen sehr guten neben den von Jochen Maaßen und seiner Frau, die ich an dieser Stelle ganz herzlich grüßen möchte.

  Es fand sich auch noch viel Zeit, sich ausführlichen Gesprächen mit Jochen, John Shureman von Shaman's Blues, Hans und Jason von den Doors Experience, den Lizard Kings und vielen anderen zu widmen.

  Dann endlich, gegen 16:00 Uhr stand Christian vom Bunker auf der Bühne, und es konnte losgehen...
Eine genaue Auflistung und Eindrücke der Lesungen, die auf der Parkbühne stattfanden, findet ihr unten in dem tollen Bericht von Jochen Maaßen. Ich kann mich dem nur anschließen!

   Irgendwann, ich weiß die genaue Uhrzeit nicht mehr, es muss wohl kurz nach 17 Uhr gewesen sein, lief mir der erste Schauer über den Rücken! Eine Bluesstimme, wie ich sie live noch nie gehört hatte. Wenn man nicht zur Bühne schaute, hätte man schwören können, Janis Joplin wäre wieder auferstanden. Einfach Wahnsinn, was für eine Stimme diese Frau hatte. Diese Band wäre auch als Headliner bei vielen Festivals geeignet... Ich kann nur jedem empfehlen, solltet ihr irgendwo in einer Vorankündigung sehen, eine Gruppe namens Kozmic Blue
(
www.kozmicblue.de ) tritt auf, rennt dort hin... Einen richtigen Fan hat Kozmic Blue in mir gewonnen!

  Danach folgte die Peter S Dodge Band ( www.peterschmidt.us.tt ) mit Jimi Hendrix Songs. Aber ehrlich, die Band gefiel mir im Gegensatz zu Leuten in meiner Nähe nicht so gut. Einige der Titel wurden meines Erachtens viel zu schnell gespielt. Aber das ist meine persönliche Meinung, und ich will damit die Leistung der drei Musiker nicht schmälern!

  Und dann ging das Festival endlich richtig los: DOORS, DOORS, DOORS.

   Als erstes betraten "Shaman's Blues" die Bühne. Ich war da ein bisschen zwiespältig, da ich wusste, dass sich John Shureman gerade von seiner ehemaligen Band "The Matrix Doors" getrennt hatte. Wie würde das Zusammenspiel nach nur einem Monat mit der neuen Band klappen? Dazu kam noch, dass der Keyboarder der Band nicht mit in Heyrothsberge war und Boris, der Keyboarder der "Lizard Kings", aushelfen musste. Nicht nur der Sound verblüffte mich, sondern auch die Professionalität, die diese vier Musiker an den Tag legten. Nicht nur die Ähnlichkeit Johns mit Jim Morrison war verblüffend, sondern auch seine Art, sich auf der Bühne zu bewegen, erinnerte mich stark an Jim.
   Nach dem Ende aller Shows habe ich mich noch mit Boris unterhalten, ihn für zwei gelungene Gigs gratuliert und dann erfahren, wie schwer und spannend es doch war, zusammen mit den Shaman's Blues zu spielen. John setzte selten mit den Texten - wie gewohnt - ein, sondern spielte mit dem Sound wie Jim Morrison, Boris wusste nie, wann John anfängt zu singen... John, Shaman's Blues, Boris - dafür gibt es 12 von 10 möglichen Sternen.

   Nach Shaman's Blues folgte die vielleicht bekannteste deutsche Doors-Tribute-Band: The Lizard Kings aus Schwerin ( www.lizardkings.de ). Ich habe diese Band in diesem Jahr schon zweimal gesehen. Deswegen wusste ich, was jetzt auf mich wartet: der volle Sound, keine Immitation einer DOORS-Show, sondern eine Band, die die Musik der Doors spielt und bei der man doch sofort merkt, wie sehr sie doch auf diese eingehen. Und trotzdem haben mich Benny und seine Jungs überrascht! Die Band hat einen wahnsinnigen Gig hingelegt. Das habe ich nicht für möglich gehalten! Wenn es möglich ist: The Lizard Kings sollten nur noch "Open Air" spielen.

   Benny: ihr seid großartig (!) und ich freue mich auf das nächste Gastspiel im Norden Germanys.

   Die letzte Show: Die "Doors Experience" (www.thedoors.at) aus Österreich. Sie wurden für mich zum Knaller des Festivals. Seit ich die XPs im letzten Jahr in Heidelberg zum ersten Mal erleben konnte, bin ich Fan dieser Band. Die Performance der XPs ist fast besser als das Original. Die XPs in Deutschland: ich werde jedes Mal dabei sein!
Und an Jason & Hans: Danke für die Edition 2005 CD. 
Ich musste mich jetzt outen: Gruß an Happy Mountain.


   An Benny & John: Ich werde die Konzerte Eurer Bands weiterhin besuchen
! Und das auch noch gerne!
Und ihr wisst auch, dass ihr auf der Bühne zu den Besten aller Tribute-Bands gehört.

   Drei Tribute-Bands auf einer Bühne? Vor nicht so langer Zeit wurde dies für unmöglich gehalten! Aber Feast of Friends hat es geschafft: "Shaman's Blues", "The Lizard Kings" und "The Doors Experience" gemeinsam auf einer Bühne! Das war Wahnsinn! Wir haben die vielleicht längste Live-Version von "Light My Fire" gehört. Die drei Morrisons Jason, Benny und John zeigten ihr gesangliches Können. Während des Songs wechselten Klaus (Experience) und Boris (Lizard Kings) das Keyboard... und als dann auch noch Benny zur Gitarre griff und ein wahnsinniges Solo hinlegte, war das 2005-Highlight perfekt...

   Ich möchte noch allen Leuten danken, die das Feast of Friends 2005 ermöglicht haben. Meine besonderen Grüße gehen an "Shaman's Blues", "The Lizard Kings", "The Doors Experience", Daryl Read, Jochen Maaßen, Jan-Erik Hubele, Uwe & Angelika, Happy Mountain, Christian vom Bunker, Kai (ich hoffe sehr, Du hast Deine Pam gefunden), Marco (ich drücke Dir die Daumen, dass es mit Deiner neuen Band klappt) und allen anderen Freunden, sowie den Leuten, die ich "neu" kennengelernt habe.

  Am Sonntag nach dem Festival haben wir uns noch ein wenig in Magdeburg umgesehen. Trotz einiger Warnungen hat uns Magdeburg doch gefallen. Es gibt durchaus einige schöne Flecken...

  Die Rückfahrt nach Hamburg verging sehr schnell (Irgendwie haben wir den Kreisel nicht mehr gefunden...schei...GPS)

   Um das ganze positive Feeling der letzten Tage abzurunden: Wir wollten noch waschen und siehe da - in meiner waschbedürftigen (vorigen) Hose fand sich meine Geldbörse wieder an.....

Ja! Dann auf ein Neues: Feast of Friends Festival 2006 in Heyrothsberge...

© JLK, August 2005


Weitere Berichte siehe auch Quelle: http://www.jimlizardking.de/1_festival_magdeburg.htm