In Memoriam
George Harrison
25.2.1943 - 29.11.2001
 

Behind That Locked Door (George Harrison, 1970)

Why are you still crying?
Your pain is now through
Please forget those teardrops
Let me take them from you

The love you are blessed with
This world's waiting for
So let out your heart, please, please
From behind that locked door

It's time we start smiling
What else should we do?
With only this short time
I'm gonna be here with you

And the tales you have taught me
From the things that you saw
Makes me want out your heart,
please, please
From behind that locked door

And if ever my love goes
If I'm rich or I'm poor
Please let out my heart,
please, please
From behind that locked door


***

OFFIZIELLE WEBSITE
:
http://www.allthingsmustpass.com/

 

Am 29.11.2001 verstarb George Harrison im 59. Lebensjahr. Er war der jüngste Beatle, galt als der Stillste, war mit Sicherheit der beste Musiker von ihnen, und sein Beitrag zur Musikgeschichte wurde stets unterbwertet.

Dabei ist da sehr viel, was ohne ihn nie möglich gewesen wäre. 1971 organisierte er mit dem "Concert for Bangla Desh" erstmals ein großes All-Star-Benefizkonzert, das zB in "Live Aid" seine Nachahmung fand.

1965 war es George Harrison, der durch die Verwendung einer Sitar im Song "Norwegian Wood" auf dem Album "Rubber Soul" erstmals Elemente indischer Musik in die Rockmusik einbrachte. Bereits 1966 veröffentlichte er mit "Love You To" auf dem Beatles-Album "Revolver" einen Song, der ausschließlich mit indischen Instrumenten eingespielt wurde. Das ebnete den Weg für die indischen Einflüsse auch auf andere MusikerInnen, Stücke wie "The End" von den Doors wurden erst dadurch möglich.

Aber auch als Sänger und Songwriter war Harrison unersetzlich. Wannimmer 2 oder mehr Beatles ihren unvergleichlichen Harmoniegesang anstimmten, war die Stimme von Harrison unverzichtbar. Seine Beatles-Songs wie etwa "Don't Bother Me", "Think For Yourself", "If I Needed Someone", "Taxman", "While My Guitar Gently Weeps", "Piggies", "Savoy Truffle", "Here Comes The Sun", "For You Blue" etc. sind absolute Favoriten vieler Millionen Beatles-Fans. Für mich zählen sie ohne Wenn und Aber zu den größten Songs, die je geschrieben wurden.

Bezeichnend für das Schicksal der Harrison-Kompositionen ist die Aussage Frank Sinatras, der bei einem Konzert seine Interpretation des Harrison-Titels "Something" mit den Worten "my favourite Lennon/McCartney composition" ankündigte.

Dass Harrison neben Lennon & McCartney überhaupt als Songwriter zum Zug kam, spricht wohl alleine schon Bände über die Qualität seiner Arbeit. Für die Gruppe "Cream" schrieb er den Song "Badge". Dennoch war er der erste Beatle, der ein Soloalbum veröffentlichte (Wonderwall Music, 1968), und bei Auflösung der Beatles 1970 hatte er genug Material für ein Dreifachalbum beisammen. "All Thing Must Pass" war ein Meilenstein, der sich trotz seines enormen Umfangs besser verkaufte als jede andere Beatles-Solo-Scheibe.

Leider hat uns Harrison nach seinem 1987er-Album "Cloud 9" mit keinen weiteren Solo-Veröffentlichungen mehr verwöhnt, wir dürfen aber sicher sein, dass uns in den nächsten Jahren noch so manches musikalische Juwel aus seinem Nachlass präsentiert wird.

Harrisons Arbeit als Gitarrist kann auch nicht hoch genug eingeschätzt werden. Alle cleveren Gitarren bei den Beatles stammen von ihm (höchste Zeit mal wieder in "Abbey Road" genau reinzuhören!), in den späteren Jahren kultivierte er einen melodischen Slide-Stil, der ihm die Hochachtung höchstrangiger Musikerkollegen einräumte.

Dass sich Harrison politisch immer für die Ärmsten der Armen und für den Weltfrieden einsetzte, ist für einen Beatle eine Selbverständlichkeit, ich glaube aber, dass George es war, der am genauesten hingesehen hat.

Auch mit den Schattenseiten des Startums hatte er zu kämpfen. Nicht zu Unrecht fürchtete er um die Sicherheit seiner Familie. Morddrohungen gegen die Beatles, Plattenverbrennungen, die Ermordung John Lennons und schließlich der Mordanschlag auf Harrison selbst (1999) bestätigten und schürten diese Ängste weiter. Dass JournalistInnen bereits seit Monaten an Harrison-Nachrufen arbeiteten, lässt mich an das Zitat "Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte!" denken. Harrison selbst stellte sich noch vor wenigen Tagen gegen diese abscheuliche Vorgangsweise der Medien. Leider mussten all diese Nachrufe nun doch schon veröffentlich werden.

George Harrison (25.2.1943 - 29.11.2001) - ein Mann, der nicht zu viel gesagt hat, jedoch war, was er sagte, wohlüberlegt und hat für immer Gewicht. Er hinterlässt eine Frau und einen Sohn. Unsere Gedanken sind bei ihnen.

Klaus Bergmaier, Krems, 2.12.2001
im Namen der DOORS EXPERIENCE

www.thedoors.at